Close

Oktober 19, 2016

Unter­neh­mens­nach­fol­ge

Poschenrieder Personalberatung & Unternehmensberatung

Der Mit­tel­stand hat in Deutsch­land eine gro­ße wirt­schaft­li­che Bedeu­tung. Häu­fig sind mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men inha­ber­ge­führt und das teil­wei­se schon über meh­re­re Gene­ra­tio­nen hin­weg. Was aber geschieht, wenn der Inha­ber in Ruhe­stand geht, stirbt oder aus ande­ren Grün­den die Unter­neh­mens­lei­tung abgibt? In die­sem Arti­kel sol­len eini­ge Aspek­te der Unter­neh­mens­nach­fol­ge aus HR-Sicht beleuch­tet wer­den.

Mit Abga­be der Ver­ant­wor­tung stellt sich die Fra­ge nach einem geeig­ne­ten Nach­fol­ger. Im Ide­al­fall wur­de sich mit die­ser Fra­ge schon früh­zei­tig aus­ein­an­der gesetzt, so dass eine Unter­neh­mens­nach­fol­ge ohne grö­ße­re Schwie­rig­kei­ten plan­mä­ßig und geord­net von­stat­ten­ge­hen kann. Oft­mals ist dies aber nicht der Fall, z.B. wenn der Inha­ber uner­war­tet stirbt, arbeits­un­fä­hig wird, die Ver­ant­wor­tung nicht abge­ben möch­te oder sich irgend­wann alters­be­dingt zurück­zie­hen muss. Tritt einer die­ser Fäl­le ein, kann das für das Unter­neh­men schwe­re wirt­schaft­li­che Fol­gen haben, da es ohne einen kom­pe­ten­ten Unter­neh­mens­len­ker irgend­wann die ope­ra­ti­ve und stra­te­gi­sche Ori­en­tie­rung ver­liert. Um dies zu ver­hin­dern, ist man bemüht zügig einen fähi­gen Nach­fol­ger zu fin­den. Gera­de bei inha­ber­ge­führ­ten Unter­neh­men kann dies eine gro­ße Her­aus­for­de­rung sein. Gibt es Fami­li­en­mit­glie­der? Sind die­se für die Posi­ti­on geeig­net? Wol­len die­se das Unter­neh­men über­haupt wei­ter­füh­ren? Bestehen Gene­ra­ti­ons­kon­flik­te? Fami­li­en­strei­tig­kei­ten spie­len dabei eine nicht zu unter­schät­zen­de Rol­le und kön­nen den Pro­zess stark belas­ten oder sogar kom­plett zum Erlie­gen brin­gen. Schwe­len­de Kon­flik­te, die offen zu Tage tre­ten, Erb­strei­tig­kei­ten oder die falsch ein­ge­schätz­te Kom­pe­tenz sind nur eini­ge der Pro­ble­me, die die Suche nach einem Nach­fol­ger schwie­rig gestal­ten kön­nen. Tritt eine die­ser Situa­tio­nen ein, kann es rat­sam sein, sich exter­ne Hil­fe, z.B. in Form eines Media­tors, zu beschaf­fen, der als neu­tra­le Per­son die Auf­ga­be hat, mög­li­che Kon­flik­te zu lösen und den Such­pro­zess zu beglei­ten. Dar­über hin­aus kann mit Hil­fe eines Exper­ten defi­niert wer­den, wel­che Qua­li­fi­ka­tio­nen und Eigen­schaf­ten der poten­ti­el­le Nach­fol­ger haben soll­te, um einen opti­ma­len Fit zu den Unter­neh­mens­er­for­der­nis­sen und der bestehen­den Unter­neh­mens­kul­tur zu erzie­len. Sind wil­li­ge Fami­li­en­mit­glie­der da, gilt es zu prü­fen, inwie­fern die­se auch für eine mög­li­che ad hoc oder spä­te­re Nach­fol­ge geeig­net sind. Sowohl die Eig­nung, als auch die Per­sön­lich­keit sind sehr wich­tig, denn schließ­lich soll der Fort­be­stand des Unter­neh­mens gesi­chert wer­den. Fer­ner soll­te vor dem Ein­stieg in den Such- und Aus­wahl­pro­zess geklärt sein, wer die Ent­schei­der sind. Gera­de bei Unter­neh­men, die über meh­re­re Gene­ra­tio­nen exis­tie­ren, kann es bei­spiels­wei­se vie­le Fami­li­en­mit­glie­der und Ver­trau­te geben, die gern mit­ent­schei­den möch­ten. Auch hier gilt: Ent­schei­der soll­ten die Per­so­nen sein, die das jewei­li­ge Unter­neh­men aus­ge­zeich­net ken­nen und die per­sön­li­che und mög­lichst die fach­li­che Eig­nung besit­zen. Kann unter den Fami­li­en­mit­glie­dern kein geeig­ne­ter Nach­fol­ger gefun­den wer­den, muss über ande­re Lösun­gen, zum Bei­spiel den Ver­kauf des Unter­neh­mens, nach­ge­dacht wer­den. Eine ande­re Mög­lich­keit kann die Suche nach einer exter­nen Per­son sein, die dann als Unter­neh­mens­füh­rer ange­stellt wird. Auch dabei ist es natür­lich wich­tig, dass ein kla­res Such- und Kom­pe­tenz­pro­fil erstellt wird, um eine geziel­te Suche sicher­zu­stel­len.

Die­ser Arti­kel soll­te eine kur­ze Über­sicht dar­über geben, wie schwie­rig und zeit­auf­wen­dig der Pro­zess der Unter­neh­mens­nach­fol­ge sein kann und dass es durch die Ver­net­zung von Fami­lie und Geschäft oft vie­le psy­cho­lo­gi­sche Aspek­te gibt, die nicht unter­schätzt wer­den soll­ten. Daher ist es rat­sam, sich als Unter­neh­mer / Inha­ber schon früh­zei­tig mit dem The­ma aus­ein­an­der zu set­zen und sich gege­be­nen­falls exter­ne Hil­fe zu holen, um Qua­li­tät und Neu­tra­li­tät bei der Ent­schei­dung zu gewähr­leis­ten.

Ergrei­fen Sie die Chan­ce – jetzt!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert